Hallo Each9seg, die größte Herausforderung im Zusammenhang mit Klimawandel ist die Zunahme von Intensität und Häufigkeit von klimatischen Extremereignisse, vor allem Dürren. Es gibt fast überall auf der Erde Beispiele von Baum- oder Waldsterben durch extreme Trockenheit und Hitze, sogar im Amazonas-Regenwald. Diese Extreme sind für den Wald eine viel größere Herausforderung als steigende Mittelwerte („ein Mittelwert hat noch keinen Baum umgebracht“, könnte man sagen, es sind immer die Spitzenwerte). Bäume haben unter Trockenheit zwei Möglichkeiten: entweder stellen sie ihren Stoffwechsel ein, um Wasser zu sparen (denn der Stoffaustausch mit der Atmosphäre bei der Photosynthese verbraucht viel Wasser), oder sie verbrauchen weiter Wasser, bis es gar nicht mehr geht. Im einen Fall laufen sie Gefahr, dass sie „verhungern“, im anderen Fall können sie durch eine Schädigung ihres Leitungssystems „verdursten“. In der Realität ist es oft eine Kombination aus beidem. Dazu kommt, dass durch die hohen Temperaturen und die Schwächung der Bäume Schadorganismen begünstigt werden, wie z.B. Borkenkäfer. In der Waldforschung spricht man daher von der sogenannten „Todesspirale“, was fies klingt und auch so ist: mehrere Faktoren wirken letztlich zusammen und machen einem Baum den Garaus. Ein weiteres großes Problem sind natürlich auch die Abholzungen, z.B. im tropischen Regenwald: die können ihrerseits wieder den Klimawandel antreiben und schlimmer machen.
Hallo! Wie von Christian beschrieben, ist Trockenheit auf jeden Fall eine sehr große Herausforderung für den Wald. Insbesondere auch, wenn die Bäume dann geschwächt sind und damit leichter durch z.B. Borkenkäfer angegriffen werden, durch Stürme beschädigt werden (trockenes Holz bricht leichter) oder viel trockenes Brennmaterial für einen Waldbrand darstellen. Zusätzlich zu diesen Gefahren nutzen und brauchen wir den Wald aber auf ganze verschiedene Weise, z.B. als Lebensraum für bedrohte Tierarten, als Holzlieferant (z.B. für Bauholz, als Rohstoff für Papier, Brennholz und so weiter), aber auch für die Erholung und Freizeit (z.B. Spazieren im Wald, Mountainbiken). Dadurch entsteht ein Konflikt, da wir den Wald oft nicht für alles gleichzeitig nutzen können, insbesondere auch wenn Rohstoffe knapp werden und so ein großer Druck durch die Nachfrage entsteht. Außerdem stehen Waldflächen oft auch in Konkurrenz mit anderer Landnutzung, z.B. Landwirtschaft, Siedlungen oder auch Windparks. Deswegen wird es auch eine große Herausforderung für den Wald, all diese menschlichen Bedürfnisse zu stillen und gleichzeitig keine Arten zu verlieren.
Lieber Christian, die Kollegen habe schon viele Informationen zum Thema Dürre und Trockenheit gegeben. Es gibt auch das Thema Biodiversität. In Deutschland wurden viele Wälder abgeholzt. Heutzutage wird viel darüber nachgedacht, wie man Wälder neu pflanzen und pflegen kann, um die Entwicklung von sogenannten Mischwäldern zu unterstützen. Es geht darum, dass nicht nur eine oder zwei Sorten von bäumen gepflanzt werden, die man für die Wirtschaft braucht (wie Kiefer, Eiche) oder für andere Zwecke. Es geht auch darum, die Vielfalt der Baumarten zu schützen, die auch einen bestimmten Ökosystem (Pflanzen, Tiere, Insekten…) unterstützen können. Eine Herausforderung ist für den Mensch, die eigenen Fehler zu korrigieren, aber auch für den Wald, ein Gleichgewicht mit diesen neu geschaffenen Ökosystemen umzugehen.
Als jemand der direkt mit Waldbauern zusammenarbeitet spricht mich deine Frage natürlich besonders an. Viele Probleme sind ja bereits angesprochen worden. Gleichzeitig zu wenig Wasser und hohe Temperaturen im Sommer und zu viel davon in Starkregenereignissen oder längere Perioden in Herbst und Winter sind Themen mit denen sich meine KollegInnen beschäftigen und auch schon Versuche in kleinen Flächen durchführen, die solche zukünfitgen Bedingungen noch mal extremer abbilden helfen. Da zeigt sich dass tatsächlich nur sehr wenige unserer etablierten Baumarten das langfristig werden aushalten können und gleichzeitig noch zu vitalen Wäldern wachsen können, die wir als Menschen auch nutzen können, aber auch Tiere. Einige Baumarten können wir praktisch „abschreiben“, leider gerade die die der Waldbesitzer am liebsten mag, wie die Fichte, weil sie schnell groß wird und so schön gerade wächst, dass sie sich gut als Bauholz eignet. Auch für alternative Arten, wie Weißtanne oder Douglasie, wo man lange dachte, das könnte doch klappen, sieht es noch einigen extremen Trockenjahren gar nicht gut aus. Bäume können leider nicht einfach „ihre Sachen packen“ und hoch ins Gebirge auswandern oder irgendwo hin wo es kühler ist, wie Skandinavien. Deshalb ist es so wichtig das der Mensch ganz aktiv hilft, und die Wälder umstrukturiert, und die Politik muss hier auch den WaldbesitzerInnen helfen diese Umstellung auf viel langsamer wachsende Arten und Mischwälder zu schaffen. Mit besserer Ausbildung zu den „Neuen Wäldern“, finanzieller Unterstützung für die Pflanzung und Pflege und vor allem die Ernteausfälle über Jahre. Ich denke die wichtigste Komponente wird für den Wald der Mensch sein, der ihn besitzt und pflegt bzw. die Regeln zu dessen Bewirtschaftung aufstellt und dass all diese Menschen gemeinsam nun sehr bald wichtige Weichen stellen für den Wandel, den es sehr dringend braucht.
Kommentare
Lukas commented on :
Hallo! Wie von Christian beschrieben, ist Trockenheit auf jeden Fall eine sehr große Herausforderung für den Wald. Insbesondere auch, wenn die Bäume dann geschwächt sind und damit leichter durch z.B. Borkenkäfer angegriffen werden, durch Stürme beschädigt werden (trockenes Holz bricht leichter) oder viel trockenes Brennmaterial für einen Waldbrand darstellen. Zusätzlich zu diesen Gefahren nutzen und brauchen wir den Wald aber auf ganze verschiedene Weise, z.B. als Lebensraum für bedrohte Tierarten, als Holzlieferant (z.B. für Bauholz, als Rohstoff für Papier, Brennholz und so weiter), aber auch für die Erholung und Freizeit (z.B. Spazieren im Wald, Mountainbiken). Dadurch entsteht ein Konflikt, da wir den Wald oft nicht für alles gleichzeitig nutzen können, insbesondere auch wenn Rohstoffe knapp werden und so ein großer Druck durch die Nachfrage entsteht. Außerdem stehen Waldflächen oft auch in Konkurrenz mit anderer Landnutzung, z.B. Landwirtschaft, Siedlungen oder auch Windparks. Deswegen wird es auch eine große Herausforderung für den Wald, all diese menschlichen Bedürfnisse zu stillen und gleichzeitig keine Arten zu verlieren.
Elsa commented on :
Lieber Christian, die Kollegen habe schon viele Informationen zum Thema Dürre und Trockenheit gegeben. Es gibt auch das Thema Biodiversität. In Deutschland wurden viele Wälder abgeholzt. Heutzutage wird viel darüber nachgedacht, wie man Wälder neu pflanzen und pflegen kann, um die Entwicklung von sogenannten Mischwäldern zu unterstützen. Es geht darum, dass nicht nur eine oder zwei Sorten von bäumen gepflanzt werden, die man für die Wirtschaft braucht (wie Kiefer, Eiche) oder für andere Zwecke. Es geht auch darum, die Vielfalt der Baumarten zu schützen, die auch einen bestimmten Ökosystem (Pflanzen, Tiere, Insekten…) unterstützen können. Eine Herausforderung ist für den Mensch, die eigenen Fehler zu korrigieren, aber auch für den Wald, ein Gleichgewicht mit diesen neu geschaffenen Ökosystemen umzugehen.
Sabine commented on :
Als jemand der direkt mit Waldbauern zusammenarbeitet spricht mich deine Frage natürlich besonders an. Viele Probleme sind ja bereits angesprochen worden. Gleichzeitig zu wenig Wasser und hohe Temperaturen im Sommer und zu viel davon in Starkregenereignissen oder längere Perioden in Herbst und Winter sind Themen mit denen sich meine KollegInnen beschäftigen und auch schon Versuche in kleinen Flächen durchführen, die solche zukünfitgen Bedingungen noch mal extremer abbilden helfen. Da zeigt sich dass tatsächlich nur sehr wenige unserer etablierten Baumarten das langfristig werden aushalten können und gleichzeitig noch zu vitalen Wäldern wachsen können, die wir als Menschen auch nutzen können, aber auch Tiere. Einige Baumarten können wir praktisch „abschreiben“, leider gerade die die der Waldbesitzer am liebsten mag, wie die Fichte, weil sie schnell groß wird und so schön gerade wächst, dass sie sich gut als Bauholz eignet. Auch für alternative Arten, wie Weißtanne oder Douglasie, wo man lange dachte, das könnte doch klappen, sieht es noch einigen extremen Trockenjahren gar nicht gut aus. Bäume können leider nicht einfach „ihre Sachen packen“ und hoch ins Gebirge auswandern oder irgendwo hin wo es kühler ist, wie Skandinavien. Deshalb ist es so wichtig das der Mensch ganz aktiv hilft, und die Wälder umstrukturiert, und die Politik muss hier auch den WaldbesitzerInnen helfen diese Umstellung auf viel langsamer wachsende Arten und Mischwälder zu schaffen. Mit besserer Ausbildung zu den „Neuen Wäldern“, finanzieller Unterstützung für die Pflanzung und Pflege und vor allem die Ernteausfälle über Jahre. Ich denke die wichtigste Komponente wird für den Wald der Mensch sein, der ihn besitzt und pflegt bzw. die Regeln zu dessen Bewirtschaftung aufstellt und dass all diese Menschen gemeinsam nun sehr bald wichtige Weichen stellen für den Wandel, den es sehr dringend braucht.