Profil
Marie Harbott
Lebenslauf
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Ausbildung
Von 2000 bis 2010 war ich auf einer staatlich anerkannten alternativen Ganztags/Gesamtschule in Rostock (Werkstattschule in Rostock) an der Ich auch mein Abitur gemacht habe (davor war ich auf einer Grundschule auf dem Dorf).
von 2010 bis 2011 war ich wie so viele deutsche AbiturientInnen in Neuseeland und Asien unterwegs.
Von 2011 bis 2014 habe ich Geowissenschaften an der Universität Potsdam studiert.
Von 2014 bis 2015 war Ich in Südamerika unterwegs.
Von 2015 bis 2018 habe ich meinen englischen Master in „Marine Geosciences“ an der Universität Bremen gemacht.
Seit 2019 promoviere ich an der Universität Bremen bin aber am Leibniz Zentrum für Marine Tropenforschung in Bremen angestellt.
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Qualifikationen:
Ich habe einen Bachelor of Science und einen Master of Science
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Berufliche Stationen
Ich habe seitdem ich 15 bin immer Nebenjobs gehabt. Sei es als Putzkraft, Eisverkäuferin, Zeitungsausträgerin, auf Plantagen als Erntehelferin, ich hab so gut wie alles mitgemacht. An der Uni hatte ich einige Labortätigkeiten also Hilfswissenschaftlerin neben dem Studium. Das Jahr nach meinem Master habe ich dafür genutzt, einen Job zu suchen. In der Zeit habe ich in Paris gewohnt und auf Messen und Versanstaltungen als Übersetzerin gearbeitet, sowie in einer Schule als Assistentin für die Administration. Die Stelle gibt es in Deutschland so gar nicht.
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Derzeitiger Job
In meinem derzeitigen job bin ich Doktorandin, dh. ich habe ein Qualifikationsziel in meinem Vertrag. Dafür muss ich forschen und mindestens einen Artikel in einem wissenschaftlichen Journal veröffentlichen. Man muss allerdings mindestens 3 schreiben. Das ist ein langer Prozess, da das Journal den Artikel selber erstmal an 3 Wissenschaftler schickt, die den dann ablehnen oder akzeptieren und mir Änderungsvorschläge schicken. So ein Prozess kann auch schonmal Jahre dauern. Im Moment hat man für eine Promotion in meinem Feld etwa 3 Jahre Zeit. Das ist sehr knapp bemessen und reicht meist nicht aus. Andere Nationen geben auch schonmal 4 bis 5 Jahre Zeit.
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Arbeitgeber*in:
Mein Arbeitgeber ist das Leibniz Zentrum für Marine Tropenforschung in Bremen. Leibniz ist der Dachverband der alle 7 Jahre prüft ob wir die Forschungsgelder, die wir von Leibniz bekommen, auch wirklich verdienen. Wir sind eins der wenigen Tropenforschungszentren in Deutschland und dem Institut ist es wichtig nicht nur naturwissenschaftliche Themen zu behandeln sondern auch sozialwissenschaftliche Themen. So wird auch darauf geschaut, wie man Tourismus in tropischen Regionen nachhaltiger und fairer für die Bewohner gestalten kann. Dafür werden die Nationen in den Tropen auch als Partner in die Projekte mit eingebunden und unterstützt.
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Am liebsten bin ich aktiv im Feld unterwegs oder im Labor, leider hat das mit der Feldarbeit durch Corona noch nicht ganz geklappt.
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Über mich: Ich liebe es, zu reisen und deshalb ist die Wissenschaft so ein gutes Feld, da man hier mit internationalen Partnern und Kollegen zusammenarbeitet, sogar in Zeiten von Corona.
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Ich lebe mit meinem französischen Mann in Bremen und wir erwarten bald Nachwuchs. Wir lieben den Sommer in Bremen, da es hier viele Badeseen gibt und man schnell überall mit Fahrrad hinkommt. Vor einem Jahr haben wir uns unseren Traum erfüllt und einen Van zum Campervan ausgebaut, mit dem wir die Famillie in Frankreich besuchen fahren.
Wir leben vegetarisch, was in Bremen absolut kein Problem ist, im Gegensatz zu Frankreich.
Meine liebste Serie, die mich immer zum Lachen bringt, ist Scrubs.
Ich bastel super viel und gerne, vor allem nähe ich gerne Sachen nach, die mir gefallen. So kann ich nachhaltige Stoffe aussuchen oder alte Kleidung recyceln und ganz nach meinen Vorstellungen gestalten.
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Über meine Arbeit: Klimawandel ist ein wichtiges Thema, aber auch ein Thema in dem es viele Missverständnisse gibt, da wir vieles noch gar nicht verstanden haben.
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Ein spezielles Forschungsgebiet zu beschreiben, ist immer etwas schwierig, da man normalerweise nicht das große Ganze selbst erforscht, sondern einen kleinen Teil davon. Ich habe da Glück, da ich immer sagen kann, dass ich den Klimawandel erforsche. Allerdings schaue ich dafür nicht in die Zukunft, sondern in die Vergangenheit. Dazu schaue ich mir die letzten 100-200 Jahre an. Korallen sind, wie zum Beispiel Eiskerne oder Bäume, Klimaarchive, die Informationen (wie Temperaturen oder den Salzgehalt des Wassers) aus ihrer Umgebung in ihrem Skelett speichern. Korallen können bis zu 500 Jahre alt werden und haben so, im besten Fall, die letzten 500 Jahre Umweltinformationen gespeichert. Im Labor nehme ich dafür einen Korallenkern und Bohre mit einem Zahnbohrer Material aus dem Skelett. Dieses Material untersuche ich dann auf Spurenelemente, die gezeigt haben, dass sie eine Abhängigkeit zu Temperaturen oder anderen Umwelteinflüssen wie den pH Wert des Meeres, haben. Die Korallenkerne, die wir für unsere Forschung benutzen, sind Kerne, die bereits andere Forscher genommen haben. Wir „recyceln“ also bereits existierende Kerne. Dafür müssen wir auch mal in andere Labore dieser Welt, zum Beispiel waren wir im November 2019 an der Columbia Universität in New York Gastwissenschaftler, um dort Proben zu nehmen.
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Ein typischer Tag besteht aus ganz viel Büroarbeit, dh. Lesen, Auswerten, Schreiben.
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Je nachdem in welcher Phase meiner Arbeit ich mich gerade befinde, ändert sich mein Tag. Entweder muss ich Probenmaterial nehmen. Dann bin ich hauptsächlich über meine Koralle gebeugt und bohre das Skelett an. Oder ich Messe Spurenelemente des gebohrten Materials, dann bin ich mit der Maschine beschäftigt, die das macht. Nach dem Messen folgt die Auswertung. Dafür muss ich ganz viel lesen, um mir das Wissen anzueignen, dass ich dafür brauche. Was bedeutet ein hoher Wert? Wie lässt sich diese Messung in Temperatur übersetzen? Und wie passen diese Schwankungen in das Gesamtbild meiner Region? Diese Fragen und noch mehr heißt es dann zu beantworten. Dafür schreibe ich wissenschaftliche Artikel und das kann schonmal ein halbes Jahr oder länger dauern. Da sitze ich dann, wie so viele, Tag ein Tag aus am Bürotisch.
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Mein Interview
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Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Ganz ehrlich? der Film: The day after tomorrow
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Ich glaube Politikwissenschaften
Was wolltest du nach der Schule werden?
Das wusste ich noch gar nicht, ich wusste nur, was ich studieren wollte.
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Ja, ich hatte mal einen vorläufigen Schulverweis
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Schneiderin
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
Im Moment höre ich super gerne Billie Eilish, aber das ändert sich auch häufiger.
Was ist dein Lieblingsessen?
Schokolade, zählt das?
Was macht dir am meisten Spaß?
In der Natur unterwegs sein.
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
Einen unbefristeten Job der mir spaß macht. Ein gesundes Kind und dass wir endlich mal die Klimakrise in den Griff bekommen.
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Meine Kommentare