• Frage: Sind Sie schon mal auf einer Forschungsreise gewesen

    Frage gestellt Mattes.H am 1 Apr 2022.
    • Foto: Barbara von Hippel

      Barbara von Hippel Beantwortet am 1 Apr 2022:


      Hi Mattes! Ich war für knapp 2 Monate in Zentralyakutien, um dort für meine Doktorarbeit Proben zu nehmen. Wir haben einzelne Schichten von Bodenprofilen (das sind quasi Löcher im Boden), Bäume und Wurzeln beprobt. Ein anderes Team hat das Sediment von Seen gezogen und Wasserproben gesammelt. Das war super spannend! 🙂

    • Foto: Sabine Reinecke

      Sabine Reinecke Beantwortet am 1 Apr 2022:


      Forschungsreise klingt schön abenteuerlich nach Wüsten oder Antarktis-Expedition. Mein Fokus sind Menschen und Politik, also wie Menschen es schaffen gemeinsam ambitionierte Ziele umzusetzen. Allein nur zu wissen, dass man etwas anders machen muss reicht eben leider nicht, das ist bekannt als die Lücke zwischen Wissen-und-Handeln. Es wirken starke Kräfte dagegen dass sich etwas in Politik und Gesellschaft ändert. Aber dennoch bewegt sich etwas und das besser zu verstehen kann uns helfen noch ambitionierter gegen den Klimawandel vorzugehen. Dafür verfolge ich neben lokalen auch internationale politische Prozessen, wie den der Vertragsstaatentreffen der Klimarahmenkonvention (UNFCCC). Der „Dschungel“ in dem ich mich während meiner „Forschungsreise“ rumtreibe ist so etwas wie eine Festwiese der Diplomatie; meine Untersuchungsobjekte sind die Verhandler und „Lobbyisten“. Meine Methoden: teilnehmende Beobachtung, Aktenstudium und Interviews. Ich habe selbst einen „Delegierten“-Status für die Konferenz, so habe ich Zugang. Dabei hat es mich schon nach Dänemark, Polen, Frankreich, Marokko, Südafrika verschlagen. Leider bekommt man bei einem vollen Konferenzterminkalender nur sehr selten dazu Land und Leute kennenzulernen.

    • Foto: Daniela Krampe

      Daniela Krampe Beantwortet am 1 Apr 2022:


      Moin Mattes, ja schon ganz oft.

      Das hat bereits während meinem Bachelorstudium der Geographie angefangen. Wir haben immer wieder Exkursionen ins Umland gemacht, um theoretisch gelerntes Wissen praktisch zu erfahren. Das galt nicht nur für den naturwissenschaftlichen Bereich wie beispielsweise das Bestimmen von Böden, sondern auch für den humangeographischen Bereich, also z.B. Merkmale von Städten. Am Ende des Bachelors hab ich dann ein Praktikum in Brasilien gemacht, bei dem wir Bodenproben aus einem großen Feuchtgebiet genommen und ausgewertet haben.

      Weiter ging es im Master, bei dem ich während einem Auslandsaufenthalt auf der Insel Spitzbergen viel über Gletscher und die Arktis gelernt habe und auch das erste Mal zusammen mit anderen Studenten, Wissenschaftlern und Professoren auf einem Gletscher gestanden habe. Wir haben Gletscher praktisch erlebt und gelernt diese mit vielen Messinstrumenten genauer zu analysieren.

      Seitdem habe ich immer wieder Messungen an verschiedenen Gletschern auf Spitzbergen und in den Alpen vorgenommen, um z.B. zu beobachten wie stark das Gletschereis schmilz.

      Meine größte Forschungsreise habe ich aber auf und um einen Eisbrecher verbracht, der sich für ein Jahr im arktischen Meereis hat einfrieren lassen und sich mit der Strömung hat treiben lassen. Das Schiff war für mehrere Monate mein „Zuhause“. Auf und um das Schiff herum haben wir viele Messstationen eingerichtet, um die Arktis vom Meeresboden über das Meereis bis in die Atmosphäre über alle Jahreszeiten zu vermessen und somit besser verstehen zu können.

    • Foto: Jasmin Groß

      Jasmin Groß Beantwortet am 1 Apr 2022:


      Hey Mattes, bei mir hat es auch schon im Studium angefangen, dass wir Forschungstrips gemacht haben: tauchen und schnorcheln auf Inseln im Great Barrier Reef um Korallen bestimmen zu lernen, Trips an die Küste um die Artenvielfalt am Strand und den Küsten kennenzulernen, oder auch um Delfine im Meer zu zählen. Meine bisher tollste Forschungsreise ging in den Süden Alaskas, wo wir lauter Tiere wie Muscheln, Vögel und Seeotter gezählt haben, aber auch Seagrass Arten, um zu sehen, ob das Exxon Valdez Öltanker Unglück große Auswirkungen auf das Ökosystem hatte.

    • Foto: Janosch Michaelis

      Janosch Michaelis Beantwortet am 1 Apr 2022:


      Hi Mattes!

      Ich durfte bereits zweimal an einer Forschungsreise teilnehmen, beide Male eine Flugexpedition auf Spitzbergen in der Arktis. Die erste war vor ca. drei Jahren und die zweite findet jetzt gerade statt. Wir vermessen hier gerade mit bis zu drei Forschungsflugzeugen und unterstützt durch weitere Messungen auch vom Boden aus die Luftmassen in der Arktis. Genauer gesagt möchten wir herausfinden, wie es sich auf die Arktis auswirkt, wenn warme und feuchte Luft von Süden hierher kommt oder wenn andersherum sehr kalte Luft vom Nordpol Richtung Süden strömt. Für die letztere Wetterlage gibt es sogar ein aktuelles Beispiel – der Schnee, der in Teilen Deutschlands gestern und heute gefallen ist, hat eine Verbindung zu der Luft, die vor wenigen Tagen noch bei Spitzbergen war.

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