• Frage: Kann die Erde vom Klimawandel zerstört werden? Und wenn ja wann?

    Frage gestellt just8ave am 8 Apr 2022.
    • Foto: Leonore Jungandreas

      Leonore Jungandreas Beantwortet am 14 Mrz 2022:


      Der Klimawandel selbst wird die Erde nicht zerstören und auch nicht unbewohnbar für den Menschen machen. Denn der Mensch ist ein absoluter Anpassungskünstler (Schließlich hat er schon die letzte Eiszeit überlebt und der Neandertaler nicht!). Doch er wird uns, ohne Gegenmaßnahmen, Anpassungsstrategien und tolle Ideen, vor sehr viele Herausforderungen stellen wie zum Beispiel Naturkatasrophen, Umsiedlungen oder politische und wirtschaftliche Konflikte.

    • Foto: Lutz Böhm

      Lutz Böhm Beantwortet am 14 Mrz 2022:


      Nein, die Erde kann durch den Klimawandel nicht zerstört werden, aber wir Menschen leben eben auf der Erde und für uns kann es, zumindest an manchen Stellen auf der Erde sehr schwierig werden, dort weiterhin zu leben. Steigt zum Beispiel der Meeresspiegel sehr stark an, werden bestimmte Gebiete, die jetzt bewohnt werden, unter Wasser liegen. Die Leute müssen dann dort wegziehen. In Deutschland sind wir weniger stark von vielen Auswirkungen des Klimawandels betroffen als andere Länder, aber man merkt es bei uns auch, wenn es zum Beispiel ungewöhnlich viel regnet. Oder wenn es ungewöhnlich wenig regnet und sehr trocken ist.
      Man kann auch nicht den einen Zeitpunkt benennen, zu dem Regionen unbewohnbar sind. Das geht langsam Schritt für Schritt. Und da es nicht den großen Knall gibt, bumm, sondern sich Dinge die ganze Zeit langsam Stück für Stück verändern, merken das manche Leute nicht in ihrem Alltag und denken, dass das mit dem Klimawandel kein Problem ist. Das stimmt aber leider nicht. Wir sollten etwas dagegen tun und wir können es auch, wenn wir wollen.

    • Foto: Michael Arndt

      Michael Arndt Beantwortet am 14 Mrz 2022:


      Hallo,
      der Klimawandel wird die Erde nicht zerstören, aber er hat das Potenzial Bereiche der Erde für den Menschen (und auch für viele Tiere) unbewohnbar zu machen. Das kann passieren, wenn wir nicht sehr bald die Aktivitäten des Menschen, die den Klimawandel anschieben, vermindern.
      Da es also keine Zerstörung der Erde durch den Klimawandel geben wird, gibt es auch kein Datum dafür.

    • Foto: Franziska Müller

      Franziska Müller Beantwortet am 14 Mrz 2022:


      „Die Erde“ sicherlich nicht, aber wir befinden uns im sechsten großen Artensterben, bei dem sehr viele Pflanzen- und Tierarten, sowie gesamte Ökosysteme (in Deutschland v.a. Moore, anderswo Urwälder und Regenwälder, Korallenriffe und Mangrovenwälder, sowie die arktische Tundra) gefährdet sind. Die anpassungsfähigsten Arten haben am ehesten eine Überlebenschance.

    • Foto: Andreas Braun

      Andreas Braun Beantwortet am 14 Mrz 2022:


      Hallo just9ave,

      der Klimawandel wird die Erde nicht zerstören. In der Erdgeschichte gab es über lange Zeiträume deutlich höhere CO2 Gehalte und globale Durchschnittstemperaturen, als heute und auch als diejenigen, die der Klimawandel erreichen wird. Die Erde wird das „aushalten“. Diese Tatsache wird von Klimaskeptikern – besonders von bezahlten Klimaleugnern – immer wieder als Argument benutzt, zu entwarnen. Sie sagen: „alles nicht so schlimm, auf der Erde war es schon viel kälter und viel wärmer. Kein Grund zu Panik“. Das ist natürlich UNSINN. Die Frage ist nicht, ob die Erde den Klimawandel aushält, sondern ob der Mensch ihn aushält. Zu den Zeitpunkten, als es wärmer war als heute, lebten einfach keine sieben Milliarden Menschen!

      Die Frage lautet immer: wenn sich das Klima ändert, können wir als Menschen dann damit leben? Und welche Veränderungen für Ökosysteme ergeben sich daraus? Dann wird die Frage noch komplizierter: es geht nicht um die Menschheit „als Ganzes“, sondern um bestimmte Teile davon. Wer auf der Welt wird wo und wann so stark von Klimaveränderungen betroffen, dass man mit ihnen nicht mehr gut leben kann?

      Das sind die Schwierigkeiten, die wir mit dem Klimawandel haben.

    • Foto: Frigga Kruse

      Frigga Kruse Beantwortet am 15 Mrz 2022:


      Wer sich für die lange Geschichte der Erde interessiert, sollte unbedingt ein Geologiestudium ins Auge fassen. Dort lernt Ihr nicht nur in den vielen verschiedenen Gesteinslagen wie in einem offenen Buch zu lesen, sondern bekommt auch noch einen Einblick in die Geschichte unseres Universums.

      Nun, und in den Seiten dieses besonderen Geschichtsbuchs finden wir Beweise, dass die Erde sich in ihrer langen Zeitrechnung immer im (Klima)Wandel befunden hat und dadurch – ich schließe mich allen anderen hier an – nicht zerstört wurde.

    • Foto: Janosch Michaelis

      Janosch Michaelis Beantwortet am 15 Mrz 2022:


      Ich kann mich den vorherigen Antworten nur anschließen und möchte da ein konkretes Beispiel nennen: Wie eine Antwort weiter oben angedeutet, herrschten auf der Erde schon einmal ganz andere Verhältnisse, ohne dass sie „zerstört“ wurde. Wusstest du/ihr nämlich z.B., dass die Erde mal höchstwahrscheinlich ein riesiger Schneeball war und das über viele Millionen von Jahren? Selbst aus diesem Zustand ist die Erde irgendwann wieder herausgekommen (zum Glück für uns!).

      Was allerdings tatsächlich durch den jetzigen Klimwandel zerstört werden kann (und zum Teil bereits wird), sind Lebensgrundlagen von vielen, vielen Menschen, aber auch von Tieren und Pflanzen.

    • Foto: Helge Goessling

      Helge Goessling Beantwortet am 19 Mrz 2022:


      Das hängt davon ab, was man unter „Zerstörung“ versteht. Eine komplette Zerstörung, sodass z.B. keinerlei Leben auf der Erde mehr möglich wäre, ist mit allergrößter Wahrscheinlichkeit durch einen Klimawandel in den nächsten paar Millionen Jahren nicht möglich. Einige Zeit lang wurde unter Klimawissenschaftlern diskutiert, ob es einen „runaway“, also „davonlaufenden“, Klimawandel geben könnte. Die Überlegung dahinter ist, dass eine anfängliche Erwärmung, z.B. durch Freisetzung von CO2, irgendwann zu sehr starken sogenannten positiven Rückkopplungen führen könnten, die wiederum zu einer zusätzlichen Erwärmung führen, welche dann wiederum die positiven Rüclkkopplungen befeuern, wodurch die Erwärmung irgendwann von allein immer größer wird. Tatsächlich gibt es einige positive Rückkopplungen, z.B. in Zusammenhang mit dem Rückgang der Eis- und Schneebedeckung, welche dafür sorgt, dass mehr Sonnenstrahlung aufgenommen wird. Auch die Zunahme der Wasserdampfkonzentration in der Atmosphäre (wärmere Luft kann mehr Wasserdampf aufnehmen) ist eine wichtige positive Rückkopplung, da der Wasserdampf selbst, ähnlich wie CO2, ein starkes Treibhausgas ist. Es wird überlegt, ob die heiße Venus einen solchen Prozess durchgemacht haben könnte. Wir sind uns aber sehr sicher, dass uns kein runaway-Effekt bevorsteht. Die Antwort fällt natürlich anders aus, wenn weniger krasse, aber dennoch durchaus besorgniserregende Zerstörungen gemeint sind. Zerstörung von Lebensräumen, wo es zu heiß oder trocken zum Leben wird, oder der Mensch sich zurückziehen muss, da Regionen aufgrund des Meeresspiegelanstiegs vom Ozean unbewohnbar gemacht werden, sind sehr wohl im Bereich des Möglichen.

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