Profil
Sabine Reinecke
Lebenslauf
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Ausbildung
- Gymnasium Wolfen-Nord
- Universität Leipzig
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
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Qualifikationen:
- Promotion Dr. phil.
- M.Sc. Environmental Governance
- M.A. Politikwissenschaften/Soziologie
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Berufliche Stationen
- Jazzhaus Freiburg (Barkeeperin, Studi-Job)
- Schokoladenfabrik Delitzsch (Studi-Job)
- Münzfabrik Stuttgart (Studi-Job)
- Forum der Kulturen Stuttgart e.V.
- Für die „Gesellschaft für internationale Zusammenarbeit“ in Namibia, in Thailand und international
- Für CIFOR /Global Landscapes Forum, u.a. auch in Kenia, Ghana, Indonesien
- Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
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Derzeitiger Job
- wissenschaftliche Angestellte und Lehrkraft, Universität
- freiberufliche Beraterin Wald-Land-Klima
- Landwirtin, Teilzeit
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Arbeitgeber*in:
Albert-Ludwigs-Universität Freiburg
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Lesen, mit Fachkolleg*innen und Studierenden austauschen
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Über mich: Ich lebe im Südschwarzwald und liebe es draußen auf unserem Hof zu sein.
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Ich lebe seit mehr als 16 Jahren in meiner Wahlheimat dem Südschwarzwald. Geboren wurde ich in der sogenannten DDR – umgeben von schlimmster Umweltverschmutzung. Seit Kurzem leben mein Partner und ich auf einen kleinen Schwarzwaldhof. Demnächst möchten wir Schafe auf dem Hof aufnehmen, die uns bei der Pflege des Grünlands helfen. Hier dürfen Sie auf großer Fläche alt werden. Der Hof füllt unsere ganze Freizeit aus. Beete anlegen, Bäume pflanzen und schneiden, Mähen und Heu machen, Kompostieren usw. EFalls mal Zeit ist, gehe ich gerne wandern, z.B. zum Pilze suchen. Ich koche sehr gerne und treffe mich am liebsten mit Freunden zum Essen und Quatschen. Eigentlich spiele ich auch gerne Gitarre. Aber ich habe einfach zu wenig Zeit um mal wieder zu spielen und zu singen. Auch hatte ich viele Jahre lang eine Dauerkarte für den Freiburger SC (Fußball), aber dafür bleibt praktisch keine Zeit mehr.
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Über meine Arbeit: Meine Arbeit dreht sich um Menschen, und wie sie zusammen das Land, den Wald klimafreundlicher nutzen können.
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Eigentlich habe ich 3 Jobs. Ich bin Landwirtin – teilweise (v.a. am Wochenende). Ich arbeite als Wissenschaftlerin zu Politik – Gesellschaft – Wald – Klima. Und ich bin selbständig. Als Beraterin für Politik, Unternehmen vor allem für solche die in Ländern des Südens arbeiten. Mein Thema ist Wald und Landnutzung bezogen auf das Klimaproblem. Vor allem interessiert mich was genau Menschen tun können um gemeinsam Lösungen zu finden. Durch Politik und andere Maßnahmen im Landnutzungsbereich. Der Sektor Wald und Landnutzung ist sehr spannend. Schlechte Landnutzung verschärft das Klimaproblem; gute Landnutzung bietet aber tolle Lösungen. Boden der reich an Humus ist und bleibt, hilft Klimawandel zu begegnen. Auch neue Bäume aufzuforsten, z.B. an Feldrändern, hilft dem Klima. So wie unsere neuen Obstbäume auf dem Hof. Vorher war da nur Grünland. Nun ist da auch noch holziger Bewuchs, der sehr viel mehr Kohlenstoff aus der Luft binden hilft. Aber es gibt viele Hürden in der Gesellschaft, dass mehr Bäuer*innen „umstellen“ auf nachhaltigere Methoden. In meinem neuen Projekt möchten wir der Politik zeigen, wie man mehr sinnvolle Landnutzung in Deutschland und der Welt befördern kann. Dabei geht es also um politische Maßnahmen. Darum, „Anreize“ zu setzen um besser zu bewirtschaften. Aber auch um Fragen der Fairness. Wenn man als Bäuerin mehr Geld von der EU erhält wenn sie Bäume pflanzt, als nur einen Acker zu haben, dann kann sie das finanziell bewegen. Aber wenn das angebotene Geld nur sehr gering ist und man viel mehr Geld und Arbeit reinstecken muss, dann ist das eher eine Belastung. Wenn allein die Bäuer*in nun diese Last trägt, aber wir alle in der Gesellschaft davon profitieren, weil der Klimawandel bekämpft wird, dann ist das unfair! Eine Möglichkeit kann hier sein zusätzlich Geld für den in den Bäumen gebundenen Kohlenstoff zu erhalten. Oder dafür dass Bäume seltenen Tieren Nahrung und Unterschlupf bieten. Auch eine Unterstützung beim Kauf der Bäume kann das sein, so dass es nicht so teuer wird. Aber man muss auch prüfen ob all solche Maßnahmen auch in der Praxis funktionieren. Das untersuchen wir mit uns unserer Forschung. Dafür reisen wir auch mal in andere Länder, wenn diese ganz besonders erfolgreich dabei waren Menschen zum Umstellen zu bewegen.
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Frühstück - (Hofarbeit) - (Pendeln an die Uni) - lange Schicht am Schreibtisch - (zurückpendeln) - Hofarbeit - Abendessen - 1-2h Freizeit - Schlaf
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Das Leben auf dem Hof ist ein toller Ausgleich zur täglichen Arbeit in der Wissenschaft – mit Arbeit im Garten und auf der Wiese startet und endet mein Tag deshalb oft, v.a. im Sommer. Die Wissenschaft findet bei mir aber vor allem am Schreibtisch statt, manchmal im Büro, manchmal zu Hause („home office“). Das liegt natürlich daran, dass man viel liest und schreibt. Neben wissenschaftlichen Fachartikel aber vor allem Emails! Wissenschaft findet oft in Projekten statt und so schreibt man viele Emails an die Partner in den Projekten, die Geldgeber, oder die für die unserer Ergebnisse spannend sind. Wenn es geht, trifft man sich zu Besprechungen, um z.B. die nächsten Forschungsschritte zu planen oder Lehrveranstaltungen für die Studierenden. Außerdem kann in meinem Arbeitsalltag als Sozialwissenschaftlerin auch mal ein Interview mit einer Bäuerin oder einem Politiker auf der Tagesordnung stehen – auf einem Hof oder am Telefon. Da höre ich nicht nur ganz genau zu, ich gebe das Wissen auch in Software ein, die mir hilft alles noch besser zu verstehen. Interview macht schnell mal 1 Tag Arbeit. Im Semester mache ich auch noch „Lehre“, also Lehr-Veranstaltungen für Studierende. Das können Exkursionen sein, z.B. in den Wald aber auch Vorlesungen und Übungen, ganz wie in der Schule. Nur dass unsere Schüler ein bisschen älter sind und die Themen ein bisschen komplizierter als in der Schule. Manchmal geht es auch auf eine Konferenz oder zu einem Workshop. Also lange Zugfahrten, Hotels, lange Sitzungen, aber auch spannende Vorträge und Austausch zu unseren Themen und neusten Ergebnissen. So können wir mehr lernen und das Gelernte auch teilen. Für bessere Entscheidungen in Politik und Praxis. Am Ende des Tages gönne ich mit nach einem schönen Tee noch Zeit im Garten oder auf der Wiese, wo die Obstbäume stehen. Es gibt viel zu tun und das ist dann oft wie Sport. Wenn es dunkel wird geht es zum Abendessen. Gerne noch mal ein bisschen TV, wenn die Augen nicht zufallen.
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Exkursion für SchülerInnen zu lokalen Klimahelden.
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Wir haben hier in der Region einige Bäuer*innen die Pioniere sind und zeigen dass man gesunde Nahrungsmittel herstellen und viel gegen den Klimawandel machen kann. Ich würde das Geld gerne dazu nutzen um eine Exkursion für Schüler*innen in der Region zu einem solchen Hof anzubieten. Ich bin mir sicher, dass die Praktiker das Wissen zu nachhaltiger Landwirtschaft, das wir in der Wissenschaft festigen, viel besser kommunizieren können, als ich das könnte. Je nachdem was so eine Führung mit kleinem Snack kostet, könnte ich bis zu 5 solcher Hoferfahrungen für mind. 25 Schüler*Innen anbieten (mit eigener Anreise per umweltfreundlichem ÖPNV oder Fahrrad). Ich bin davon überzeugt dass Sehen, Fühlen und Schmecken effektiver wirkt als nur Infos in Flyern oder Apps zu teilen.
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Ich arbeite zu viel und lasse mich zu schnell ablenken, oder besser: von Neuem begeistern. Ich mag es draußen und in der Natur zu sein, auch wenn ich viel zu leicht friere. Ich kann schwer nein sagen.
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Mein Unwissen in dem Bereich. Das wollte ich einfach nicht akzeptieren.
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Physik und Ethik
Was wolltest du nach der Schule werden?
Schauspielerin
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Glücklicherweise nein.
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Landwirtin
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
Muse, R.E.M., Alanis Morissette, Foo Fighters uvm.
Was ist dein Lieblingsessen?
Kartoffel-Gratin (unter anderem)
Was macht dir am meisten Spaß?
Draußen in der Natur sein - mit Freunden/Familie.
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
Dass ich ein bisschen älter und länger fit sein könnte als mir vorbestimmt ist, dann könnte ich die Bäume ausgewachsen sehen, die wir gepflanzt haben. Eine Schar von Kindern und für diese Zeit zu haben. Dass wir es schaffen aufzuhören unseren Planeten so zu zerstören.
Erzähl uns einen Witz!
Was sitzt im Wald und schummelt? .... (Antwort: Mogli)
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Meine Kommentare
Was ist die größte Herausforderung für den Wald? (1 kommentare)