• Frage: Werden irgendwann wieder Dinosaurierartige Lebewesen auf der Erde geben?

    Frage gestellt carolinxebmeier am 21 Mrz 2022.
    • Foto: Lutz Böhm

      Lutz Böhm Beantwortet am 21 Mrz 2022:


      Hallo,
      Ich muss gleich sagen, dass ich kein Experte bei dem Thema bin. Ich finde die Vorstellung aber cool. Ich mag Dinosaurier 🙂
      Ich denke aber, dass niemand wirklich diese Frage beantworten kann, da dies nicht mehr in einer Zeit geschehen wird, die wir Menschen noch mitbekommen. Also mir geht es hier weniger darum, ob Menschen das noch mitbekommen, sondern um die Zeiträume, über die wir hier sprechen. Die Dinosaurier sind vor so etwas wie 65 Millionen Jahren ausgestorben. Uns Menschen gibt es so in der Art erst seit etwa 300.000 Jahren. Das sind Zeiträume, die wir uns gar nicht vorstellen können. Also zumindest geht es mir so. Vermutlich würden dinosaurierartige Lebewesen, wenn überhaupt, auch erst wieder in Millionen Jahren vorkommen, weil die Evolution ein zwar ständig ablaufender aber sehr langsamer Prozess ist.

    • Foto: Maren Nattermann

      Maren Nattermann Beantwortet am 21 Mrz 2022: last edited 21 Mrz 2022 14:08


      Also erst mal: biologisch gesehen sind alle Vögel (Aves) Dinosaurier! In den letzten Jahren haben Paläontologen mehr und mehr bemerkt, dass eine bestimmte Unterart der Dinosaurier, die Dromaeosaurier, sehr große Ähnlichkeiten mit unseren existierenden Vögeln aufweisen – dazu gehören zum Beispiel Velociraptor, Deinonychus und Utahraptor.

      Mittlerweile haben wir eine ganze Reihe von Fossilien gefunden, die zeigen, wie Dromaeosaurier mehr und mehr zu Vögeln geworden sind! Dinosaurier hatten mit aller Wahrscheinlichkeit schon Federn, aber diese Unterart hat dann Flügel entwickelt, einen Schnabel ausgebildet und schließlich die Zähne verloren. Das hat natürlich Millionen von Jahren gebraucht!

      Was das für unsere modernen Vögel heißt: sie besitzen noch „Dinosaurier-DNA“! Es gibt Vorschläge, diese Dino-Gene in modernen Vögeln (meistens in Hühnern) wieder zu aktivieren und quasi moderne Dromaeosaurier zu erzeugen. Das ganze ist aber sehr umstritten, da nicht ganz klar ist, ob es den Tieren dabei dann noch gut geht – Hühner sind eben keine Dinosaurier, und wir sollten sie daher auch nicht zu welchen machen.

      Was die natürliche Evolution zu Dinosauriern angeht: warum nicht? Vögel waren im Laufe unserer Geschichte schon einmal riesig, und Evolution kann seltsame Folgen haben!

    • Foto: Sabine Reinecke

      Sabine Reinecke Beantwortet am 22 Mrz 2022: last edited 22 Mrz 2022 11:56


      Eine coole Frage. Ich bin da nicht wirklich Expertin drin, dachte aber direkt, bloß nicht. Ich habe direkt an Jurassic Park gedacht! Grusel. Aber prinzipiell ist es schon richtig sich klar zu sein, dass die Evolution nicht aufhört. Und es ist bekannt dass hohe CO2 Konzentrationen in anderen erdgeschichtlichen Epochen „gigantische Arten“ hervorgebracht haben, auch in der Pflanzenwelt. Aber für die meisten Arten (außer vielleicht Viren) geht Evolution natürlich sehr sehr langsam. Und wir haben eher das Problem, dass die Geschwindigkeit, mit der sich das Klima ändert vielen Arten leider nicht ausreichend Zeit gibt, sich evolutionär weiterzuentwickeln und an Trockenheit oder Starkregen usw. anzupassen oder zu fliehen (für Pflanzen sehr schwer!). Insofern macht mir eher das Aussterben bestehender Arten Sorgen, als die Freude dass sich neue coole Arten bilden könnten, die dann größer oder gar wieder Dinos wären. In der Forstwissenschaft ist es z.B. ein großes (Streit)Thema, welche Baumarten es unter den derzeitigen und vor allem den noch kommenden sich verschärfenden klimatischen Bedingungen noch schaffen werden. Und da muss der Mensch in der Tat auch aktiv assistieren, wenn wir auch in einigen Jahrzehnten noch gesunde Wälder als Lebensraum für Pflanzen und Tiere haben möchten. Spoileralarm: Die Fichte wird wohl zumindest in Deutschland nicht mehr das Waldbild bestimmen können. Der Schwarzwald wird sich vollkommen verändern (müssen). Denn wir werden wohl nicht anfangen den Wald zu bewässern. In solchen trockenen heißen Sommer der letzten Jahre schafft die Fichte (und wohl auch die Tanne) es nicht. Nun müssen die WaldbesitzerInnen – unterstützt von uns als Gesellschaft – Gas geben und den Wald umbauen, neue Baumarten anpflanzen. Hier lohnt es auch nicht heimische Arten nach Deutschland zu holen, die etwa in trockeneren und heißeren Sommern und gleichzeitig nasskalten Wintern hohe Widerstandsfähigkeit bewiesen haben. Erste Versuche auf kleiner Fläche laufen bereits auch hier in Deutschland. Wir werden also selbst schon Zeugen werden von der Veränderung ganzer Ökosysteme.

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