Profil
Helge Goessling
Lebenslauf
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Ausbildung
Deutsche Schule Genf (1989)
Finckenbergschule, Herdecke (1989-1993)
Friedrich-Harkort-Schule, Herdecke (1993-2000)
Helene-Lange-Gymnasium, Dortmund (2000-2002)
Humboldt-Universität zu Berlin (2003-2008)
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Qualifikationen:
Abitur
Diplom (Biophysik)
Doktor (Klimaphysik)
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Berufliche Stationen
Max-Planck-Institut für Meteorologie, Hamburg (2008-2012)
Alfred-Wegener-Institut für Polar- und Meeresforschung, Bremerhaven (seit 2012)
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Derzeitiger Job
Ich bin Wissenschaftler und Nachwuchsgruppenleiter und forsche vor allem im Bereich der Meereisvorhersage und zur Klimaphysik allgemein.
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Arbeitgeber*in:
Alfred-Wegener-Institut, Helmholtz-Zentrum für Polar- und Meeresforschung
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: In Ruhe nachdenken, lesen, schreiben, programmieren ... aber auch mit Kolleg:innen, Student:innen und Schüler:innen plaudern!
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Über mich: Ich bin durch und durch Naturwissenschaftler und möchte so viel wie möglich verstehen von allem, was mich umgibt.
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I wohne mit meiner Frau, drei Töchtern und zwei Hunden im beschaulichen Osterholz-Scharmbeck zwischen Bremen und Bremerhaven. Zur Arbeit fahre ich – soweit Pandemien und Unwetter es zulassen – fast jeden Tag mit dem Zug zum Alfred Wegener Institut nach Bremerhaven. Manchmal nehme ich auch das Rennrad, ich bin nämlich auch ein bisschen Sport-verrückt und liebe es, mir bei langen Läufen Hörbücher, Podcasts und Musik anzuhören. Ich mache auch sehr gern selbst Musik, ob als Sänger, Gitarrist oder Pianist, aber dazu komme ich leider viel zu wenig. Schließlich möchte ich viel Zeit mit meiner Familie verbringen!
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Über meine Arbeit: Ich erforsche, wie die Atmosphäre, der Ozean und das Meereis funktionieren und miteinander zusammenspielen - wie also das Klima unserer Erde funktioniert und wie es sich verändert - und benutze dafür vor allem Computermodelle.
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Man könnte denken, als Klimaforscher am Alfred-Wegener-Institut bin ich sicher einer derjenigen, die mit unserem Eisbrecher Polarstern in den gefrorenen Ozeanen der Arktis und Antarktis unterwegs sind, die mit roten Überlebensanzügen Schlitten über zerklüftetes Meereis ziehen, die mit Hubschraubern oder Flugzeugen im Tiefflug über’s Eis fliegen, die Roboter bis in die dunkelsten Winkel der Tiefsee steuern, oder die gar über die dicken Eispanzer Grönlands und der Antarktis kraxeln, um in deren Tiefen in die Vergangenheit des Erdklimas zu blicken. Nein, was ich Tag für Tag versuche, ist nicht, die Erde und ihr Klima zu vermessen – sondern es nachzubauen! Ich entwickle und benutze Computermodelle, welchen meine Kolleg:innen und ich die physikalischen Gesetze beibringe und die so das Geschehen in der Atmosphäre und im Ozean imitieren. So rauschen auch im Klimamodell Stürme durch die Atmosphäre, ergießen sich Regen und Schnee über Land und Meer, schlängeln sich Strömungsbänder durch den Ozean und fließen Eisschollen durch die kalten Meere der Polargebiete. So entsteht ein künstlicher Klon des Klimasystems – ein Klon, mit dem ich spannende Experimente machen kann, die man mit der echten Erde nicht so ohne weitere machen könnte und sollte. Wie warm wird es auf der Erde, wenn man die Kohlendioxidkonzentration vervierfacht? Wie würden sich Niederschlagsmuster ändern, wenn es keine Vegetation mehr gäbe? Könnte man den arktischen Meereisschwund und die Erderwärmung verlangsamen oder gar verhindern, indem man tausende windgetriebener Anlagen in der Arktis installieren würde, um fortwährend Ozeanwasser auf das Meereis zu pumpen? Solche und hunderte ähnlicher Fragen lassen sich im Computermodell untersuchen – bevor man irgendwelche fragwürdigen Experimente mit der echten Erde unternimmt!
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Ich stehe um halb sieben auf, kümmere mich um die Kinder und fahre mit dem Zug zum AWI. Dort arbeite ich am Computer, habe viele Meetings und Gespräche und nehme online an Workshops und Konferenzen teil. Mittags setze ich mich mit Kolleg:innen auf den Deich, wo wir beim Essen den Blick über die Wesermündung genießen. Gegen 17 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof und freue mich auf einen entspannenden Abend.
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Ich stehe um halb sieben auf, mache Frühstuck und schmiere Schulbrote für die Kinder, gehe mit dem Hund in den Park und fahre anschließend mit dem Zug zum AWI nach Bremerhaven. Dort arbeite ich am Computer, habe viele Meetings und Gespräche, und nehme online an Workshops und Konferenzen teil. Ich lese wissenschaftliche Artikel und die Entwürfe meiner Student:innen mit Mitarbeiter:innen, bespreche mit ihnen ihre Arbeit, brüte über meine eigene Arbeit und schreibe Computercode und eigene wissenschaftliche Texte. Ab und zu steuere ich per Internet Supercomputer, die an verschieden Standorten in Deutschland ganze Stockwerke füllen, um Klimamodellsimulationen durchzuführen und auszuwerten. Das meiste davon macht mir viel Freude, es gehören aber auch Arbeiten zu meinem Alltag, die manchmal mühsam sein können: Ich schreibe Anträge und Berichte, koordiniere und organisiere Projekte mit Kolleg:innen an anderen Instituten innerhalb und außerhalb von Deutschland und Europa, und versuche, den Überblick über Arbeitsaufträge zu behalten. Mittags gehen wir in wechselnden Gruppen ins Stadtzentrum und setzen uns bei gutem Wetter mit selbst gemachtem oder dort gekauftem Mittagessen auf den Deich, wo wir beim Essen den Blick über die Wesermündung genießen und über alles mögliche reden – am liebsten auch mal nicht von der Arbeit! Meist gegen 17 Uhr mache ich mich auf den Weg zum Bahnhof, arbeite im Zug noch weiter und freue mich auf das Abendessen mit meiner Familie und auf einen entspannenden Abend.
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Wenn ich das Preisgeld von 500 € gewinnen würde, dann würde ich damit folgendes Projekt in der Wissenschaftskommunikation umsetzen oder unterstützen: Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich das Preisgeld am besten ausgeben würde - habt Ihr einen Vorschlag? Her damit! :-)
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Ich bin mir noch nicht sicher, wie ich das Preisgeld am besten ausgeben würde – habt Ihr einen Vorschlag? Her damit! 🙂
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Ich bin durch und durch Naturwissenschaftler und möchte so viel wie möglich verstehen von allem, was mich umgibt. Am liebsten arbeite ich dabei mit Computermodellen, mit denen ich versuche, die Welt nachzubauen und zu verstehen. Wenn ich nicht arbeite, fahre ich gern Rennrad oder gehe laufen, mache Musik, oder verbringe Zeit mit meiner Familie.
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Mein Drang, die Natur um mich herum verstehen zu wollen.
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Je nach Lehrer! :-) ... mal Sport, mal Musik, mal Mathe, mal Physik...
Was wolltest du nach der Schule werden?
Naturwissenschaftler! (zwischendurch auch mal Lehrer oder Sänger)
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
Nicht wirklich ... von Sechsen in Vokabeltests abgesehen, wenn ich vergessen hatte, zu lernen...
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Vielleicht wäre ich Lehrer oder Sänger. Oder Geheimagent ;-).
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
Dietrich Fischer Dieskau & Yngwie Malmsteen
Was ist dein Lieblingsessen?
Lasagne (vegan)
Was macht dir am meisten Spaß?
Feiern mit Freunden und der Familie. Wandern, Rad- und Skifahren in den Alpen. Lesen und Podcasts/Hörbücher hören. Forschen.
Wenn du 3 Wünsche hättest, welche wären das? Sei ehrlich!
1. Sofortiges Ende des Krieges in der Ukraine und überall. Die Menschen beginnen, nett zueinander und zur Natur zu sein und gemeinsam die großen Herausforderungen anzupacken. 2. Ich kann frei drauf los forschen, ohne Berichte, Anträge, Organisation, usw. 3. Die Weltherrschaft an mich reißen ... oder eine leckere Lasagne 2 x pro Woche, je nachdem, was einfacher ist.
Erzähl uns einen Witz!
Wenn ein Schiff in See sticht, geht dann der Meeresspiegel kaputt?
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