Profil
Luca Schmidt
Lebenslauf
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Ausbildung
2001 – 2005 Heinrich-Schickhardt-Schule Bad Boll
2005 – 2013 Freihof Gymnasium Göppingen
2014 – 2015 Bachelorstudium der Luft- und Raumfahrttechnik an der Uni Stuttgart (abgebrochen)
2015 – 2018 Bachelorstudium der Physik an der Uni Stuttgart
2018 – 2020 Masterstudium der Physik an der Universität Uppsala in Schweden
Seit 2020 Promotion am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg
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Berufliche Stationen
Nach dem Abi habe ich ein Freiwilliges Soziales Jahr bei einer NGO in Amsterdam gemacht. Die Organisation heißt „United for Intercultural Action“ und engagiert sich gegen Rassismus und Faschismus und für Geflüchtete in Europa.
Während des Studium hatte ich dann einige Nebenjobs. Zum Beispiel als Nachhilfelehrerin in der Abiturvorbeitung oder als Mentorin für neue Physikstudierende in Stuttgart.
Ich habe auch etwa ein Jahr lang als Hilfswissenschaftlerin an der Uni gearbeit und so das Atomphysik-Labor kennengelernt, in dem ich meine Bachelorarbeit geschrieben habe.
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Derzeitiger Job
Heute arbeite ich als Promotionsstudentin am Max-Planck-Institut für Meteorologie in Hamburg. Hier arbeiten viele Klimaforschende, die sich für unterschiedliche Aspekte unseres Erdsystems interessieren, beispielsweise den Ozean, das Land oder die Atmosphäre. Manche Leute benutzen für ihre Forschung Beobachtungsdaten (z.B. Satellitenbilder), andere arbeiten mit großen Klimamodellen, die die ganze Erde simulieren.
Wieder andere, und zu denen gehöre ich, versuchen einfache Modelle zu entwickeln, die zwar nicht so akurat sind wie die großen Klimamodelle, von denen man als Mensch aber leichter etwas lernen kann, weil man sie besser versteht. Mit meinem kleinen Modell versuche ich herauszufinden, wie die drei Komponenten Ozean, Land und Atmosphäre das Wasser auf der Erde untereinander aufteilen.
Praktisch bedeutet das, dass ich viel am Computer sitze und programmiere. Ich muss aber auch Literatur anderer Forschender lesen und spreche gern mit meinen Koleg:innen über das, was ich gerade mache.
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Arbeitgeber*in:
Max-Planck-Institut für Meteorologie
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Was mache ich in der Wissenschaft am liebsten: Ich mag es, mit anderen Leuten an Problemen zu tüfteln und dabei jede Menge Neues zu lernen.
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Über mich: Ich bin Luca. Meine Lebenslust hat mir immer wieder bereichernde Begegnungen und meinem Lebensweg spannende Wendungen beschert. So bin ich jetzt als Physikerin in der Klimaforschung gelandet und versuche hier mit Kreativität und Tatendrang meinen Beitrag für ein besseres Verständnis der Natur zu leisten.
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Ich bin 27 Jahre alt und komme ursprünglich aus dem Schwabenländle. Nach zwei Jahren in Schweden, bin ich mitten in der Pandemie für die Promotion nach Hamburg in eine WG gezogen. In meiner Freizeit klettere ich gern und spiele Badminton oder male mit Acryl- oder Aquarellfarben. Ich liebe es, über politische und gesellschaftliche Themen zu diskutieren und lese sehr viel. Mein Partner lebt und arbeitet zur Zeit in Vilnius (Litauen), sodass wir beide immer wieder zwischen Deutschland und Litauen hin- und herreisen, um einander zu besuchen. Das ist manchmal ganz schön anstrengend, aber auch spannend und schön, weil ich gerne im Ausland unterwegs bin und neue Leute und Kulturen kennenlerne. Wenn mein Leben irgendwann in etwas ruhigeren Bahnen verläuft, hätte ich gerne einen Hund.
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Über meine Arbeit: Ich untersuche, wie sich globale Regenmengen auf Land- und Ozeanflächen aufteilen und welche physikalischen Prozesse für diese Aufteilung verantwortlich sind.
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Das Wasser auf der Erde geht immer wieder durch denselben Kreislauf: Es verdunstet von der Oberfläche (häufig vom Ozean) und wird von Winden durch die Atmosphäre getragen, bis es irgendwann als Regen wieder zur Erdoberfläche zurückkehrt. Wenn dieser Regen über Landflächen fällt, dann sickert das Wasser in den Boden ein und wird irgendwann in der Form von Flüssen an der Oberfläche oder im Untergrund abtransportiert, bis es im Meer landet. Von diesem Kreislauf wissen wir schon recht lange, aber was wir noch nicht verstehen ist, woher man weiß, wie viel vom verdunsteten Wasser, das in die Atmosphäre gelangt, am Ende über dem Land abregnet und wie viel davon als Regen über den Ozeanen fällt. In meiner Doktorarbeit entwickle ich ein einfaches mathematisches Modell, mit dem man genau das untersuchen kann.
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So sieht ein typischer Tag von mir aus: Normalerweise arbeite ich fast den ganzen Tag am Computer, analysiere Daten oder schreibe an einer wissenschaftlichen Veröffentlichung. Aber zwischendurch treffe ich Kolleg:innen auf einen Kaffee, zum Mittagessen oder im wöchentlichen Gruppenmeeting. Nach der Arbeit gehe ich gern in die Kletterhalle oder treffe mich mit Freund:innen auf ein Bierchen in einer Bar. Aber manchmal brauche ich auch einen Abend ganz für mich allein. Dann meditiere ich, höre Musik oder lese.
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Morgens nach dem Aufstehen brauche ich viel Zeit, frühstücke in Ruhe und schaue dabei die Tagesthemen vom Vorabend. Gegen 9 Uhr komme ich dann ins Büro und hole mir erstmal eine Tasse Kaffe. Während ich die trinke, checke ich meine Emails und mache mir einen Plan für die Arbeit, die ich an diesem Tag erledigen will. Zur Zeit schreibe ich an meiner ersten wissenschaftlichen Veröffentlichung. Dafür muss ich zum Beispiel Graphiken erstellen, die meine Forschungsergebnisse veranschaulichen. Oder ich sitze vor meinem Textdokument und überlege, wie ich meine Ergebnisse am besten in Worte fasse. Weil meine Arbeit auf der Vorarbeit vieler anderer Wissenschaftler:innen aufbaut, muss ich oft deren Veröffentlichungen nochmal lesen, um mich an Details zu erinnern oder in meiner Veröffentlichung zu erklären, warum das, was ich mache sinnvoll ist und wie meine Ergebnisse anderen Forschenden nützen können.
Gegen 12 Uhr gehe ich dann mit Kolleg:innen zum Mittagessen in eines der Restaurants in der Nachbarschaft. Häufig findet nach der Mittagspause ein wissenschaftlicher Vortrag statt. Wenn mich das Thema interessiert, höre ich mir das an, um Neues zu lernen oder Inspiration für meine eigene Arbeit zu bekommen.
Danach geht es zurück in mein Büro und zu meiner Arbeit. Wenn ich feststecke oder Fragen habe, gehe ich bei Kolleg:innen oder bei meiner Betreuerin vorbei und Frage sie nach Rat. Das sind immer interessante und nützliche Gespräche.Da wir ein großes Institut sind mit vielen Doktorand:innen kommt es häufig vor, das jemand bald das Ende der Promotion erreicht, an dem eine Verteidigung der Doktorarbeit und eine kleine Party stattfinden. Diese Feier wird im Vorfeld heimlich von den anderen Doktorand:innen geplant und vorbereitet. Zum Beispiel basteln wir dafür einen individuellen Doktorhut, der den frischgebackenen Doktor/ die frischgebackene Doktorin ihr Leben lang an die Zeit der Promotion erinnern soll. Solche Bastel- und Planungsaktivitäten finden meistens abends nach der Arbeit statt, weshalb man dann manchmal länger bleiben muss. Es lohnt sich aber und wird meistens mit einer großen Pizzabestellung verbunden, sodass alle Spaß haben und nicht hungern müssen.
Nach der Arbeit versuche ich noch aktiv zu sein, zu klettern, Freunde zu treffen, zu malen, mit meinem Freund zu zoomen… Aber häufig bin ich auch einfach platt vom Tag und lasse es entspannt angehen mit einer Kanne Tee und einem guten Buch oder einer entspannten Meditation zu Hause. Ich habe leider keinen Garten oder Balkon, aber dafür einen kleinen Dschungel in meinem Zimmer. Der braucht auch einiges an Zuwendung. Meine Pflanzen sind meine Babies 😉
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Mein Interview
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Wie würdest du dich in drei Sätzen oder in drei Worten beschreiben?
Ich bin aktiv und liebe das Leben. Außerdem bin ich äußerst diskussionsfreudig, besonders was Politik, gesellschaftliche und philosophische Themen angeht (das liegt in der Familie). Mein früherer Betreuer hat mich mal als soziales Monster bezeichnet, weil es mir so leicht fällt, schnell und mit vielen verschiedenen Menschen in Kontakt zu treten. Ich nehm's mal als Kompliment ;)
Was oder wer hat dich dazu inspiriert deinen Beruf oder dein Forschungsthema zu wählen?
Ich wollte wissen, wie die Welt um mich herum funktioniert. Die Klimaforschung fand ich besonders spannend, weil sie wichtig ist für die gesellschaftliche Debatte, die wir wegen der globalen Erwärmung führen.
Wer ist dein*e Lieblingswissenschaftler*in?
Ethik
Was wolltest du nach der Schule werden?
Schriftstellerin, Politikerin oder Ingenieurin, die umweltfreundliche Flugzeuge entwickelt
Bist du während deiner Schulzeit jemals in Schwierigkeiten geraten?
In der siebten Klasse hatte ich mit ein paar Freundinnen einen furchtbaren Zickenkrieg. Den haben wir aber glücklicherweise irgendwann überwunden und sind bis heute befreundet.
Wenn du deinen jetztigen Job nicht machen würdest, was würdest du stattdessen machen?
Eine Schule gründen, in der man mehr von dem lernt, was mir als wichtig erscheint fürs Leben.
Wer ist dein*e Liebelingssänger*in oder Band?
oh je... die Liste ist lang. Über die Jahre am treuesten waren mir wohl die Dixie Chicks, Neil Young und Antonio Vivaldi
Was ist dein Lieblingsessen?
Georgische Badridschani (Auberginenröllchen gefüllt mit Walnusspaste)
Was macht dir am meisten Spaß?
Mit Freund:innen bei einem Gläschen Wein und gutem Essen über das Leben philosophieren
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Meine Kommentare
Um klimaneutraler zu leben, benutzen manche Menschen z.B. anstatt Plastiktüten, Stoffbeutel, weil sie denken, dass es (1 kommentare)